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in und um Elstra

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9. Wohla Franzosenlinde/Welka

Nachdem am 2. Mai 1813 das Napoleonische Heer die Preußen und die Russen in der verlustreichen Schlacht um Görschen (Schlacht um Lützen) bezwang setzte Napoleon dem flüchtenden Heer von ca. 80.000 Soldaten (Rauchfuss, um 1930) gen Osten nach.

Franzosenlinde

Am 12. Mai lagen sich Franzosen, Preußen und Russen wenige Kilometer getrennt voneinander in Dörfern und Feldlagern zwischen Kamenz, Elstra und Bischofswerda gegenüber. In der Nacht zum 13. Mai geschah es. Ein Wachposten des Napoleonischen Heeres stand müde und entkräftet in der Nähe einer Linde (Foto oben). Er war jung und nicht freiwillig in diese Armee gekommen. Wahrscheinlich war seine Heimat das Rheingau. Er hatte Sehnsucht nach zu Hause. Er beschloss in seiner aussichtslosen Situation zwischen Gemetzel und Hunger zu desertieren. Sein Plan war es, sich in einer augenscheinlich hohlen Linde so lange zu verstecken, bis seine Truppen weitergezogen waren. Nach vielen Jahren fanden Kinder beim Spielen auf dieser alten Linde in diesem besagten Hohlraum zu ihrem Schrecken ein Gerippe stehend vor. Um die Knochen hingen verblichene Uniformteile. Am Lederzeug befanden sich Säbel und Patronentasche. Die knochigen Finger umschlossen fest ein Gewehr mit aufgesetztem Bajonette. Mühsam wurde das Gerippe aus dem hohlen Baum befreit und an Ort und Stelle zur ewigen Ruhe bestattet. Seither trägt dieser Baum den Namen Franzosenlinde.

Blick auf Wohla

Die Orte Wohla und Welka entstanden erst nach der Bodenreform aus einem Rittergut. Heute lässt es sich in diesen Orten, behütet vom Westlausitzer Bergrücken, wunderbar leben. Lassen Sie sich während eines nachmittäglichen Spaziergangs von diesem Eindruck überzeugen.