der Schummlauer

Die Elstraer Geschichten

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Stadtschreibergeschichten

Liebe Leser, 

wenn ich aus meinem Fenster blicke bekomme ich Frühlingsgefühle. Nicht so wie Sie vielleicht denken, sondern im wahrsten Sinne des Wortes. Strahlend blauer Himmel, Sonnenschein, die bekannten Frühlingsblüher haben ihren Weg durch das noch welke Gras gefunden und lassen mein Herz fröhlich höher schlagen. Was für ein schöner Anblick! Obwohl noch nicht Ostern, kommen mir die Verse aus dem Goetheschen Osterspaziergang in den Sinn: 

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche

Durch des Frühlings holden belebenden Blick 

im Tale grünet Hoffnungsglück; 

Hoffnung brauchen wir dringend ob der furchtbaren Ereignisse der letzten drei Wochen in der Ukraine. Bei vielen älteren Mitbürgern in und um Elstra kommen da sicher noch ganz andere düstere Gedanken auf und schreckliche Erinnerungen werden wach.

Das wunderbare Frühlingswetter tröstet darüber leider nicht hinweg, aber macht vielleicht doch Hoffnung auf einen baldigen Frieden in dieser Region.

Wenn ich mich an das letzte Jahr zurückerinnere, dann überschatten die Auswirkungen der Coronapandemie viele Vorhaben, die genau aus diesem Grund verschoben oder gar abgeblasen werden mussten. Noch im August versammelten sich die Elstraer auf unserem Marktplatz zum 1. Elstraer Sommermarkt und alle hofften, dass sie sich spätestens zum Adventsnachmittag, der ja traditionell immer am 3. Advent stattfindet, wiedersehen. Leider wurde Corona bedingt daraus nichts. Sehr, sehr schade. 

Es gibt jedoch auch viel Gutes zu vermelden. So wurde der Trinkwasserleitungsbau in  Kriepitz abgeschlossen und eine langjährige Ära der selbständigen Wassergemeinschaft ging zu Ende. Das Feuerwehrhaus in Kriepitz wurde am 11.03.2022 von einer Interessengemeinschaft übernommen und man darf gespannt sein, wie es weitergeht.

Für die Erneuerung des Kunstrasenplatzes an der Oberschule Elstra hat die Stadt 300.000 EUR Fördermittel erhalten und die Sanierung kann beginnen. Bleiben wir noch in Elstra. Hier können wir  neue Einwohner  begrüßen. 7 Familien haben am Hainmühlenweg ihre schicken Einfamilienhäuser gebaut. Da im Bebauungsplan wenig Vorgaben zur Bauweise gemacht wurden, sind ganz unterschiedliche Häuschen entstanden, die das Straßenbild sehr schön beleben.

In Rauschwitz soll die Hochsteingaststätte abgerissen werden. Die Fördermittel sind inzwischen auch mit Bescheid bewilligt. Ganze 210.000 EUR bekommt die Stadt hierfür. Ich bin gespannt, wie es dann mit welchen Ideen für das Abrissgelände weitergeht. Ein schön gestalteter Dorfanger wäre eine Idee, was meinen Sie? In Rauschwitz wird auch weiterhin viel gebaut und für weitere 5 Häuser ist das vorgesehene Wohngebiet fertig erschlossen. Schon in diesem Jahr könnten hier die ersten Häuser stehen.

Bleiben wir noch einen Moment in der Nähe von Rauschwitz. Es mag inzwischen schon ein Reizwort sein. Der Steinbruch Kindisch. Im September 2021 fand eine Einwohnerversammlung mit Vertretern des Oberbergamtes statt. Worum ging es? Natürlich um Lärm- und Staubbelästigung. Gute Lebensqualität sieht anders aus. So war auch die Diskussion sehr kontrovers. Die Auflagen an ProStein durch das Oberbergamt sind augenscheinlich sehr unverbindlich. Anfang 2022 hat es einen weiteren Termin zwischen dem Oberbergamt und der Firma ProStein sowie Einwohnern, Stadtverwaltung und Vertretern des Landratsamtes zur Verbesserung des Immissionsschutzes gegeben. Was ist dabei herausgekommen? Es wurde durch Elstraer Bürger gemeinsam mit der Stadtverwaltung Druck gemacht, endlich die Staubbelastungen zu reduzieren. ProStein  hat  nun für den Winter 2022/2023 Besserung angekündigt. Das werde ich im Auge behalten.

Die Stadt Elstra hat übrigens im Februar 2022 einen schuldenfreien Haushalt verabschiedet. Chapeau!

Zum guten Schluss noch etwas Stadtgeflüster.

Es machte das Gerücht die Runde, dass im Schwarzen Ross alle Veranstaltungen für 2022 abgesagt werden. Gibt es endlich einen ernsthaften Interessenten? Man hörte zeitweilig auch etwas Baulärm. Auf Nachfrage hatte die Stadt einige Umbaumaßnahmen im Restaurantbereich vorgenommen. 

Inzwischen titelte die Sächsische Zeitung in ihrer Ausgabe am 22./23.Januar 2022: Hoffnung für das Schwarze Ross in Elstra. Da noch nicht alles in trockenen Tüchern ist, hielt man sich auf Nachfrage bei der Stadtverwaltung noch etwas bedeckt aber doch hoffnungsvoll. Wenn alles weiter nach Plan läuft heißt es nun aus Insiderkreisen, könnte es im Mai 2022 so weit sein und das „Ross“ wieder öffnen. Viele Elstraer wünschen sich das schon lange. Sind doch die Einkehrmöglichkeiten in und um Elstra sehr überschaubar. Viel Zeit bleibt jedoch nicht mehr. 

Wie ist eigentlich der aktuelle Stand beim Straßen begleitenden Radwegebau Rauschwitz- Elstra- Kamenz? Ich berichtete im letzten Stadtschreiber, dass dieses Bauvorhaben beim Landkreis in der Priorität ganz oben steht. Baubeginn Frühjahr 2022. Na, dann aber los. Am 21.03.2022 ist Frühlingsanfang.

Zum guten Schluss: 

Das Elstraer Wolfsrudel soll plötzlich verschwunden sein oder wurde es doch noch einmal an anderer Stelle, zum Beispiel am Hainmühlenweg gesichtet? Meinen Arbeitsweg hatte jedenfalls im Januar 2022 hinter Lehndorf ein einsamer Wolf gekreuzt. Der wird doch wohl nicht abgängig gewesen sein? Oder gar ein Zeichen? Wenn ja, wofür? Fragen über Fragen.

Bleiben Sie mit mir neugierig!

Ihr

Stadtschreiber aus Elstra