der Schummlauer

Die Elstraer Geschichten

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Stadtschreibergeschichten

Der Herbst steht auf der Leiter und malt die Blätter an.

Ein lust'ger Waldarbeiter, ein froher Malersmann.

Er kleckst und pinselt fleißig auf jedes Blattgewächs.

Und kommt ein frecher Zeisig- schwupps, kriegt er auch 'nen Klecks.

Erinnern Sie sich noch, liebe Leserinnen und Leser, an dieses schöne Herbstgedicht? Es wurde sogar vertont und die Älteren unter uns kennen sicher noch Monika Hauff und Klaus-Dieter Henkler, die damit oft im Radio zu hören waren. Mir kommt jedenfalls die Melodie sofort in den Kopf.

Ja, es ist soweit, der Herbst ist da und die wunderschöne Herbstfärbung der Blätter ist zunehmend sichtbar. Ein Zeichen dafür, dass nun die beiden Jahreszeiten kommen, in denen man es auch etwas langsamer angehen lassen kann.

Im letzten Vierteljahr ist auch wieder genug passiert in und um Elstra. Einiges möchte ich Ihnen gern noch einmal in Erinnerung bringen.

Da wäre zum einen unser Heimatfest, das am letzten August- Wochenende stattfand. Leider hat die vertragliche Verbindung nach oben wettertechnisch irgendwie nicht ganz bis zum Schluss getragen. Wahrscheinlich hatte sich Petrus mit der Verteilung der Sonnenstunden etwas vertan und alles auf den Samstag gepackt. Nun gut, man will nicht klagen. Wir brauchen ihn ja noch für künftige Feste. Auf Nachfrage verzeichnet das Festkomitee einen erfolgreichen Verlauf. Es kamen viele Gäste von nah und fern und zollten uns in Elstra großen Respekt für das, was wir in den drei Tagen auf die Beine gestellt hatten. Höhepunkt waren in diesem Jahr das Adlerschießen, das als eine Tradition in Elstra wiederbelebt wurde. Der Schlossherr stellte die Lokalität zur Verfügung, was dem Ganzen noch etwas mehr Glanz verlieh. Ein Programmpunkt -man kann fast sagen- jagte den anderen und sicher war dann am Sonntag Nachmittag der Festumzug ein weiterer Höhepunkt unseres Heimatfestes. Insgesamt 39 Bilder wurden aus den Ortsteilen präsentiert. Eins schöner als das andere und jeder konnte sehen, wie sich alle viel Mühe mit der Gestaltung ihres Bildes gegeben hatten. Hut ab vor so viel Kreativität und Engagement. Super!

Am Wochenende danach fand der traditionelle Prietitzer Ackertag zwischen Prietitz und Wiesa statt. Der 15. im Übrigen, an dem neben dem Wettpflügen auch wieder ein abwechslungsreiches Programm rund ums Pflügen geboten wurde.

Am 24.09.2023 fand zum 25. Mal der Schwarzenberglauf mit ca. 250 Teilnehmern zwischen 4 und 70 Jahren statt. Wandern hat in Elstra Tradition. Weiter so, liebe Wanderfreunde!

Da ich inzwischen auch etwas in die Jahre gekommen bin, habe ich mir doch nun tatsächlich ein E- Bike zugelegt, mit dem ich bei entsprechendem Wetter die Gegend erkunde. Dabei bin ich auch den noch nicht offiziell eröffneten Radweg von Wiesa nach Kindisch gefahren. Er ist aber bis auf Restarbeiten fertig gestellt und auch nutzbar, das wurde mir auf Nachfrage bei der Stadt Elstra so mitgeteilt. Schön geworden und lange überfällig. Nun, wir wissen ja, die Mühlen der deutschen Bürokratie mahlen langsam. Aber stetig! (Zwinker-Smiley).

Mir ist auch aufgefallen, dass sich die Hausbesitzer in und um Elstra Solaranlagen (größer und auch kleiner) auf's Dach, an Balkone oder Wände anbringen. Gefördert wird es ja auch und wenn man damit tatsächlich die Stromkosten senken kann, warum nicht?

Die Bundesregierung hat inzwischen einen sogenannten Klimasschutzplan auf den Weg gebracht, nachdem u. a. die Kommunen verpflichtet werden, eine kommunale Wärmeplanung zu erarbeiten. Dies soll auf Nachfrage im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit mit den Gemeinden in der Westlausitz geschehen. Wohin könnte die Reise in Elstra gehen? Auf Nachfrage beim Bürgermeister arbeitet auch Sachsenenergie an einer kommunalen Fernwärmekonzeption mit der Tendenz, Energieträger offen zu betrachten und alle Möglichkeiten der Wärmeerzeugung und des Verbringens an den Endverbraucher zu untersuchen. Z. B. zu prüfen, ob jetzige Gasleitungen auch für die Durchleitung von Wasserstoff geeignet und nutzbar wären. Ein sehr interessanter Ansatz, finde ich.

Gestritten wird wie immer noch über die Finanzierung von solchen Projekten. Aber ich sage mal, frei nach dem Motto: Wer bestellt- bezahlt. Vom Bund veranlasst, also auch vom Bund bezahlt. Naja, dem Grunde nach vom Steuerzahler. Und da geht es dann weiter mit der Diskussion. Ein Fass ohne Boden und auch nicht unbedingt ein längeres Thema für mich als Stadtschreiber und meine Mission.

Was wäre noch wichtig zu erwähnen? Es liegt ein Entwurf für ein Tourismuskonzept der Stadt Elstra vor, dass demnächst im Stadtrat diskutiert werden soll. Zielrichtung ist der Ausbau von Angeboten des sogenannten „sanften Tourismus“. Das heißt vor allem Orientierung auf Natur- und Aktivtourismus. Dafür hat Elstra bereits jetzt viel zu bieten: Schöne Wanderwege, gut ausgeschildert mit markanten Anlaufpunkten, gutes Radwegenetz, aktuell mit dem Radweg Kindisch-Rauschwitz- Elstra- Prietitz- Wiesa aufgewertet, und auch zwei Attraktionen, die als Alleinstellungsmerkmal überregional Besucher anziehen wie der Mammutgarten in Prietitz und der Black Mountain Bikepark am Schwarzenberg. Neben dem Schwarzenberg gibt es noch weitere Berge in der Nähe zu bewandern und anderweitig zu besichtigen gibt es auch einiges wie z. B. unsere Michaeliskirche, die St. Georg Kirche und das Herrenhaus in Prietitz, die Hainmühle, die Schanzenanlagen Boderitz und Prietitz und Burgwälle, das Elstraer Schloss u.v.m.

Nur mit den Übernachtungsmöglichkeiten für Besucher und Gäste hapert es noch. Aber auch da bin ich optimistisch, dass das noch mehr wird.

Zum guten Schluss:

In diesem Jahr habe ich von keinen Bananenspinnen gehört. Die Wölfe kommen und gehen und die Gerüchteküche funktioniert wie eh und je. Solange wir darüber schmunzeln können, ist alles im Lot. Ich freue mich auf eine schöne Vorweihnachtszeit, auf etwas mehr Leben in dieser Zeit auf dem Markt, wo man sich auch in diesem Jahr wieder bei einem Glühwein spontan oder geplant treffen kann und auf unseren offenen Adventskalender, der inzwischen auch zu einer schönen Tradition geworden ist.

Und, liebe Leserinnen und Leser: Corona oder andere imaginäre Pandemie ähnliche Gefahren werden uns davon nicht abhalten!

Bleiben Sie mit mir weiterhin neugierig und wenn Sie etwas Interessantes zu berichten haben, schreiben Sie mir gerne eine Email an schumlauer@mein-elstra.de oder per Post, die Sie gern bei der Stadtverwaltung an mich abgeben können.

Kommen Sie gut in den Herbst und Winter!

Ihr Stadtschreiber