der Schummlauer

Die Elstraer Geschichten

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Eine Elstraer Mühlenwanderung

Wandern kann man überall, auch in Elstra gibt es dabei manches zu entdecken!

So gab es einst viele Mühlen, allerdings sind die Reste teils schwer zu finden, auch ist zu bedenken, dass manche Wege schwer begehbar und/oder Privatgrund sind. Da die obere Schwarze Elster wenig Wasser führt, waren alle Wasserräder oberschlächtig und es waren meist aufwendige Speicher erforderlich, die teils noch vorhanden sind.

Eine kurze Aufzählung der Mühlanlagen soll anregen, mal in der Heimat mit „Aha-Effekt“ zu wandern.

1. Kindisch Mühle

(seit mind. 1640 bis 1875 im Besitz der Familie Richter, dann Freudenberg; Gaststätte; vollständig abgebrochen); Spannteich und Mühlgraben gut erkennbar

Kindisch mit „Restauration“ und Bäckereischornstein

2. Rauschwitz Merlinmühle

(auch Ölmühle; Gebäude erhalten) Mühlgraben und Radauflagen sichtbar;

3. Rauschwitz Rießigmühle, Weitzmannmühle

(1680 Rösigmühle; auch Schneidemühle) Inhalt teils noch vorhanden

4. Gödlau Hagermühle

(1630 Häger Erbzinsmüller; 1910 Großbäckerei; Gebäude erhalten, Mühlgraben teils gut sichtbar, im Hof erst kürzlich verfüllt

5. Gödlau Windmühle zur Hagermühle

(angeblich auf dem Hang oberhalb der Straße Kriepitz-Gödlau); bisher sind keine Dokumente für diese Mühle aufgetaucht 1865 wird Windmühlen gebaut (nach Mörbitz); 26.2. 1867 abgebrannt(?)

6. Elstra Erlichtmühle

Gebäude erhalten; zwei Mühlgräben: Elster und Kesselwasser, Spannteich nicht lokalisiert; zuletzt vor allem Säge- und Schneidemühle, Mühlgräben erkennbar, erst kürzlich teils verfüllt

7. Elstra Rote Mühle

herrschaftliche Mühle mit Mahlzwang für Elstra; vollständig abgebrochen; Stadtteich ist der Rest des großen Spannteiches; zuletzt Mahlmühle und Sägemühle getrennt; Mühlgraben gut erkennbar; schönes Ausgedingehaus des Müllers

8. Elstra Windmühle der Roten Mühle

(auf dem Windmühlenberg in Richtung Kriepitz) auf alten Karten eingezeichnet, Bockwindmühl, 1868, 19.5 abgebrannt

9. Elstra Haynmühle

zwischen Elstra und Prietitz; seit 1661 im Besitz des Klosters Marienstern; Mühlgraben und Ablauf gut erkennbar, wird derzeit aufwändig restauriert und kann besichtigt werden

10. Prietitz Hustigmühle

(alte Erbzinsmühle derer von Ponickau; 3 Gänge) zuletzt auch Tonstampfe; Mühlgraben teils noch sichtbar, Spannteich heute Garten, Mühle zum Wohnhaus umgebaut

11. Damm-Mühle (Wohla, heute Prietitz)

1783 genannt; gehörte zur Herrschaft Wohla; Gebäude und teils neuere Ausstattung erhalten; geringes Gefälle, deshalb sehr große Spannteiche; war noch bis in die jüngste Vergangenheit in Betrieb; Ruine, gesamte Anlage noch gut erkennbar.

Damm-Mühle mit oberschlächtigem Mühlrad

Autor

Dr. Gunter Kretzschmar